Badespass an endlosen Stränden, kleine Fischerdörfer mit Swahili-Charme und das kolonial geprägte Städtchen Pangani
Wenn Sie sich jetzt angesprochen fühlen, dann sollten Sie weiterlesen. Falls Sie aber eine perfekte touristische Infrastruktur mit täglich gereinigten Stränden, Animationsprogramm, Souvenirshops und Strandverkäufern erwarten, dann müssen wir Sie enttäuschen. Am Ushongo Beach, etwa 30 Minuten Fahrzeit südlich der Kleinstadt Pangani, geht es noch sehr beschaulich zu. Erst durch die vor nicht langer Zeit erfolgte Modernisierung der Fährverbindung über den Pangani River und die besseren Fluganbindungen an die tansanischen Hauptflughäfen wurde der Küstenabschnitt für Investoren und Lodgebetreiber interessant. Die meisten Unterkünfte sind recht einfach und werden oft von den Besitzern familiär geführt, etwa eine Handvoll kann man mit westlichen Qualitätsstandards messen.
Aber genau das macht den Charme dieses Küstenabschnitts aus. Endlose, palmengesäumte Strände mit wenigen touristischen Unterkünften, einigen Ferienhäusern reicher Tansanier und kleinen, authentischen Fischerdörfern. Die Sie auch gerne besuchen können, die Einheimischen sind sehr freundlich. Nur mit der sprachlichen Verständigung hapert es meist, was Sie aber als Zeichen des noch wenig vorhandenen Tourismus werten sollten. Die Strände sind zumeist naturbelassen, werden also nur in der Nähe einiger touristischer Unterkünfte gesäubert. Am Strand findet sich an einigen Abschnitten daher recht viel Naturmaterial, wie z.B. Palmenblätter, Äste oder Kokosnüsse, oft von dem Spiel aus Ebbe/Flut gemeinsam mit Algen angehäuft. Die Wasserqualität ist wegen der dünnen Besiedlung recht gut. In Dorfnähe sind die Strände nicht immer sauber, die westliche Plastikkultur hat hier leider bereits Einzug gefunden.
Der Badespass ist schon toll, die Wassertemperatur liegt je nach Jahreszeit etwa zwischen 25 - 28 Grad. Schnorchler kommen auch auf ihre Kosten, neben verschiedenen Korallenarten können Sie eine große Anzahl an Rifffischen entdecken. Und am Strand lässt es sich ohnehin gut aushalten. Kein Touristenrummel, selten mal ein Strandverkäufer. Falls doch, dann ist es ein Einheimischer, der freundlich und unaufdringlich seine Ware (kaum Nippes, sondern meist lokale Handwerkskunst) anpreist. Sie können einfach ungestört die Seele baumeln lassen, oder beim Strandspaziergang lachenden Schulkindern zuzwinkern und den Fischern beim Einziehen der Netze zuschauen. Die Küste Ostafrikas unterliegt hohen Gezeitenunterschieden. Bei Ebbe zieht sich das Meer soweit zurück, dass Sie nicht im Meer baden, aber gerne ein wenig im Watt wandern können. Wenn das Wasser dann zurückkommt, macht das Baden in den Wellen dann besonders viel Spass.
Neben Watt -oder Strandwanderungen können Sie die "wasserfreie" Zeit natürlich auch für Ausflüge in die Umgebung nutzen. Lohnenswert ist z.B. ein Besuch der Kleinstadt Pangani. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Pangani zu einem Umschlagplatz des Sklaven -und Elfenbeinhandels. Der Pangani River war dabei ein wichtiger Handels -und Transportweg ins Landesinnere. Heute ist Pangani wieder ein Fischerstädtchen mit einigen, meist halb verfallenen Bauten aus der deutschen Kolonialzeit. Ein Rundgang durch den Ortskern lohnt sich allemal. Auch eine Bootsfahrt auf dem Pangani River ist möglich, manchmal lassen sich dabei Krokodile und große Varane beobachten. Interessant ist ein Ausflug in den nahegelegenen Saadani Nationalpark, dem einzigen in Ostafrika, der am Meer liegt. Mit etwas Glück sehen Sie hier auch schon mal Elefanten oder Löwen am Strand, ein ganz besonderes Erlebnis.
Diese und andere Ausflüge (wie den Besuch eines Massai Dorfes) können Sie meist über Ihre Unterkunft oder ggf. über eines der anderen Hotels organisieren. Natürlich gibt es auch zahlreiche weitere Möglichkeiten wie Tauch -oder Schnorchelausflüge zu den vorgelagerten Sandbänken, Kayakfahrten, Hochseefischen, Segelfahrten in traditionellen Dhows, aber auch Reitausflüge oder das Mieten von Fahrrädern werden mittlerweile teils angeboten. Einfach fragen, irgendwo geht es immer :). Und Sie sehen es ja schon selbst: Ushongo Beach steht bei den Aktivitäten der fast gegenüberliegenden Insel Sansibar in nichts nach, Langeweile kommt hier garantiert nicht auf. Und wenn Sie Sansibar mal kurz besuchen möchten, dann können Sie z.B. einen Bootsausflug zum Nungwi Beach an der Nordspitze der Insel unternehmen.
Egal ob Sie gehobene Ansprüche haben oder als Backpacker unterwegs sind, am Ushongo Beach findet jeder seine passende Unterkunft. Wer es eher komfortabel mag und bereit ist etwas tiefer in die Tasche zu greifen, dem können wir guten Gewissens die Emayani Beach Lodge empfehlen. Zwölf geschmackvolle und geräumige Bungalows, alle mit Terrasse und Meerblick, die von Palmen gesäumt in einer weitläufigen Anlage liegen. Das zum Meer hin offene Haupthaus bietet ein gute Küche mit viel Seafood, eine Bar und einen kleinen Souvenirshop. Einen kleinen Pool gibt es auch. Kostenbewusste Reisende werden sich im Beach Crab Ressort wohl fühlen. Sie haben die Wahl zwischen sehr günstigem Camping (eigenes Zelt / Equipment erforderlich), preiswerten Backpacker Hütten oder einfachen, aber geschmackvollen Bungalows mit eigenem Bad / WC. In wenigen Schritten sind Sie bereits am sehr einsamen Strand...
Ein Strandurlaub am Ushongo Beach lässt sich sehr gut mit einer Safari im Norden Tansanias oder einer Kilimanjaro Besteigung verbinden. Auf dem Weg zur Küste liegen die West Usambara Mountains (mehr Infos in unserem Blog), diese bieten tolle Wandermöglichkeiten und sind allemal einen Abstecher wert. Auch einen Besuch der Hafenstadt Tanga sollten Sie sich unterwegs nicht entgehen lassen. Die Hauptstadt der gleichnamigen Verwaltungsregion mit gut 250.000 Einwohnern liegt etwa 50 Kilometer (1,5 Stunden Fahrzeit) nördlich von Pangani, ist gänzlich untouristisch und hat einige schöne Bauten aus der deutschen Kolonialzeit zu bieten.
Ungetrübter Badespass am Ushongo Beach ist in den meisten Monaten möglich, die große Regenzeit von etwa Mitte März bis Ende Mai sollten Sie aber vermeiden. Auch in den Monaten Oktober / November kann der Strandaufenthalt durch vermehrten Regen etwas getrübt sein.
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Daniela Geier-Mamuya (Saturday, 08 June 2024 10:47)
Jambo wote,
tume zungumza dakika tano iliyopita.
Lakini sana kuna swali nyingine: How are the clients coming from Arusha to your Lodge?
Asante sana kwa muda yako na salam sana kutoka Arusha.
Daniela
Twanga Team (Saturday, 08 June 2024 14:01)
Hi Daniela, thanks for your comment. The accommodations mentioned in the blog do not belong to us :), they are just our recommendations for Ushongo Beach. If you have any questions about the route or accommodation, please contact them directly.